HYROX Peaking & Tapering: Warum du nur performst, wenn du richtig planst
Was bringt dir all das harte Training, wenn du am Wettkampftag mit müden Beinen an der Startlinie stehst?
Viele HYROX-Athletinnen und -Athleten machen den Fehler, ihre Trainingsplanung einfach „durchzuziehen“. Ohne System. Ohne Timing. Und vor allem: ohne zu verstehen, wie entscheidend die letzten Wochen vor dem Rennen wirklich sind.
Dabei liegt genau hier der Unterschied zwischen einem soliden Finish – und echter Race Day Performance.
Peaking & Tapering – zwei Begriffe, die dein HYROX verändern können
Um am Wettkampftag wirklich alles aus sich herauszuholen, muss die Vorbereitung einem klaren Ziel folgen: maximale Leistungsfähigkeit zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt. Genau darum geht es beim sogenannten Peaking – der Phase, in der gezielt auf den Wettkampf hingearbeitet wird. Und beim Tapering – der Phase, in der Ermüdung reduziert wird, damit die aufgebaute Fitness sichtbar wird.
Viele kennen den Begriff aus dem Leistungssport. Aber auch im HYROX – wo es um eine Kombination aus Ausdauer, Kraft, Tempohärte und mentaler Stabilität geht – ist Peaking ein entscheidender Faktor.
Und genau hier wird es komplex.
Denn während man in der Base-Phase eine breite athletische Grundlage aufbaut und in der Build-Phase den Fokus schärft, geht es im Peaking nur noch um eines: Spezifität. Alles, was du in dieser Phase tust, soll dich auf den Tag X vorbereiten. Nichts mehr dem Zufall überlassen. Keine Experimente. Keine Ego-Sessions.
Warum Peaking mehr ist als einfach nur „weniger Training“
Peaking bedeutet nicht, dass du in den letzten Wochen einfach ein bisschen weniger machst und hoffst, am Renntag fit zu sein. Ganz im Gegenteil. Peaking erfordert präzise Planung, ein tiefes Verständnis für Trainingsanpassungen und ein Gespür dafür, wie Körper und System auf verschiedene Reize reagieren.
Dabei wird häufig unterschätzt, wie schnell der Körper gewisse Fähigkeiten verliert, wenn sie nicht mehr regelmäßig trainiert werden. Wer im Peaking ausschließlich auf HYROX-spezifisches Schwellentraining setzt, riskiert, wichtige Basisfähigkeiten wie die aerobe Kapazität oder die Maximalkraft zu verlieren. Und genau das passiert schneller, als man denkt.
Denn jede Fähigkeit hat eine sogenannte Erhaltungsdauer – ein Zeitfenster, in dem sie ohne gezieltes Training bestehen bleibt. Bei Grundlagenausdauer und Maximalkraft liegt dieses Zeitfenster irgendwo zwischen 20 und 30 Tagen. Bei fortgeschrittenen Athleten oft deutlich kürzer. Wird diese Schwelle überschritten, beginnt der schleichende Leistungsabfall.
Das ist übrigens auch der Punkt, an dem viele Athleten zu früh „peaken“. Sie sind bereit – aber leider zwei Wochen zu früh. Und dann fehlt am Wettkampftag genau das Quäntchen, das sie eigentlich über sich hinauswachsen lassen sollte.
Spezialisierung braucht Substanz – und die richtige Balance
Im HYROX geht es darum, Fähigkeiten nicht isoliert zu betrachten, sondern miteinander zu verzahnen. Eine hohe anaerobe Schwelle ist nur dann wirklich wirksam, wenn sie auf einer stabilen aeroben Grundlage ruht. Genauso funktioniert Kraftausdauer nur dann effizient, wenn sie auf einer soliden Maximalkraft basiert.
Wer also glaubt, in der Peaking-Phase auf Long Runs oder Krafttraining komplett verzichten zu können, wird das spätestens im Wettkampf spüren.
Der Schlüssel liegt in der Balance: Fähigkeiten erhalten, die du brauchst – und gleichzeitig Spezifität erhöhen, damit genau die Systeme angesprochen werden, die am Race Day dominieren sollen.
Tapering: Reduziere die Müdigkeit, nicht die Schärfe
Tapering ist mehr als „Pause machen“. Es ist die gezielte Kunst, Ermüdung zu reduzieren, ohne die Leistungsfähigkeit einzubüßen. Dafür muss vor allem eines passieren: Das Volumen sinkt. Die Intensität bleibt.
In der Praxis bedeutet das: kürzere Intervalle, längere Pausen, technische Einheiten mit geringer Belastung, aktive Regeneration – aber kein Rückzug ins Schneckenhaus. Der Körper soll bereit sein. Nicht eingeschläfert.
Der größte Fehler im Tapering ist daher, in der letzten Woche etwas völlig Neues auszuprobieren. Neues Essen, neue Schuhe, neue Supplements – alles keine gute Idee. Race Week ist Routine. Was du nicht vorher getestet hast, gehört nicht in die letzten Tage.
Peaking ist kein Zufall – es ist System
Ob du gerade deine erste Saison planst oder dein nächstes Race bis ins letzte Detail vorbereiten willst: Peaking und Tapering entscheiden darüber, wie du dich am Start fühlst. Und wie du im Ziel ankommst.
Dabei geht es nicht darum, einen komplizierten Trainingsplan mit 100 Variablen zu jonglieren. Es geht darum, zur richtigen Zeit das Richtige zu tun. Und noch wichtiger: zur falschen Zeit nichts Falsches zu tun.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Training gut läuft – aber du am Race Day trotzdem nicht die Leistung abrufen kannst, die eigentlich in dir steckt, dann liegt es vermutlich genau hier.
Denn es ist nicht entscheidend, wie viel du trainierst. Sondern, wie gezielt du trainierst. Und wann du was trainierst.
Fazit: Performen, wenn’s zählt
Peaking und Tapering sind keine Geheimformeln – aber sie sind auch kein Bauchgefühl. Sie sind das Ergebnis durchdachter Planung, Erfahrungswerten und sportwissenschaftlichem Verständnis. Wer sie ignoriert, verschenkt Performance.
Wer sie richtig einsetzt, verschafft sich einen klaren Vorteil.
Wenn du bereit bist, dein Training auf das nächste Level zu bringen und deinen nächsten Wettkampf nicht einfach zu "laufen", sondern zu dominieren, dann melde dich gerne bei mir. Gemeinsam analysieren wir deine Ausgangssituation, strukturieren dein Training und stellen sicher, dass du dann topfit bist, wenn es zählt.
Kein Zufall. Kein Glücksspiel. Sondern ein klarer Plan.