Zwei Schlüsselfaktoren der Ausdauerleistung und warum sie für HYROX-Athleten entscheidend sind
Im Ausdauersport (besonders bei einem Wettkampfformat wie HYROX) ist die Frage nach den Grundlagen der Ausdauerleistungsfähigkeit nicht nur spannend, sondern zentral für den Trainingserfolg. HYROX ist im Kern ein Intervall-Ausdauerwettkampf mit funktionellen Workouts als “aktive Regenerationsphasen”. Um hier Höchstleistungen zu erzielen, müssen Athlet:innen verstehen, woraus sich ihre Ausdauerleistung zusammensetzt und wie sie diese gezielt verbessern können.
Dieser Artikel beleuchtet die zwei zentralen Komponenten der Ausdauerleistungsfähigkeit: Skill (Bewegungsökonomie) und Kapazität (Energiebereitstellung) – und zeigt, wie beide Faktoren zusammenspielen.
Was bestimmt die Ausdauerleistungsfähigkeit?
Die Ausdauerleistungsfähigkeit ist das Fundament für jede sportliche Leistung im Bereich HYROX, Laufen oder anderen Ausdauersportarten. Während sich dieses Fundament in viele kleine Teilbereiche aufgliedern lässt, kann man es im Wesentlichen auf zwei große Einflussfaktoren herunterbrechen:
Skill (Technik / Bewegungseffizienz)
Kapazität (Stoffwechsel / Motorleistung)
Diese beiden Größen beeinflussen, wie gut dein Körper Energie bereitstellt – und wie effizient du diese Energie tatsächlich in Leistung umsetzt.
Skill: Wie effizient ist deine Bewegung?
Mit „Skill“ ist hier nicht bloß technische Ausführung im Sinne von „korrekt“ gemeint, sondern vor allem die Bewegungsökonomie: Also wie ökonomisch du dich bewegst – sei es beim Laufen, bei den Wall Balls, Burpee Broad Jumps oder Sandbag Lunges.
Bewegungsökonomie entscheidet darüber, wie viel von der verfügbaren Energie produktiv genutzt werden kann. Denn zwischen der Energieproduktion im Körper und der tatsächlichen Bewegung entsteht immer ein gewisser Energieverlust. Ziel ist es daher, diesen Verlust so gering wie möglich zu halten – durch saubere, effiziente Bewegungsmuster.
Beispiel: Wenn zwei Athlet:innen die gleiche Menge Energie zur Verfügung haben, wird die Person mit besserer Technik langfristig mehr Leistung bringen – weil sie schlichtweg weniger Energie „verschwendet“.
Kapazität: Wie groß ist dein motorisches Potenzial?
Unter „Kapazität“ versteht man die Fähigkeit deines Körpers, Energie überhaupt bereitzustellen. Das umfasst alle Stoffwechselwege – aerobe wie anaerobe Prozesse, mit oder ohne Sauerstoff, mit oder ohne Laktatbildung. Diese Kapazität lässt sich wiederum in zwei Hauptkategorien aufteilen:
a) Maximale Kapazität: Deine VO₂max
Die VO₂max (maximale Sauerstoffaufnahme) beschreibt, wie viel Sauerstoff dein Körper pro Minute aufnehmen und verwerten kann. Sie gilt als Messgröße für das obere Leistungslimit im Ausdauersport.
Interessant: Auf Weltklasseniveau unterscheiden sich Spitzenläufer:innen oft nicht mehr signifikant in ihrer VO₂max – entscheidend ist dann die Bewegungseffizienz (Skill), also wie gut sie diesen Sauerstoff in Vortrieb umsetzen.
b) Aerobe Kapazität: Deine Basis
Die aerobe Kapazität beschreibt, wie gut dein Körper Energie aus Sauerstoff gewinnt – also ohne hohe Laktatbildung. Hier spielen vor allem Fettstoffwechsel, Kapillardichte und mitochondriale Effizienz eine Rolle.
Je besser deine aerobe Basis, desto mehr kannst du von deiner maximalen Kapazität im Wettkampf auch wirklich nutzen. Denn ein hoher VO₂max-Wert allein bringt wenig, wenn dein Körper nicht ökonomisch mit Sauerstoff haushalten kann.
Warum du beide Faktoren brauchst
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Die Kapazität entscheidet darüber, wie viel Energie dein Körper zur Verfügung stellen kann.
Der Skill entscheidet darüber, wie effizient du diese Energie nutzen kannst.
Diese beiden Faktoren greifen ineinander wie Zahnräder. Und sie sind auch bewegungsspezifisch: Ein:e erfahrene:r Läufer:in hat eine hohe Laufökonomie – aber das bedeutet nicht automatisch, dass er oder sie auch auf dem Fahrrad oder bei Wall Balls dieselbe Effizienz aufweist.
Für wen ist das relevant?
Wenn du HYROX-Athlet:in, Ausdauersportler:in, Kraftsportler:in oder Hybridathlet:in bist – dann betrifft dich dieses Thema direkt. Denn wer seine Ausdauer gezielt verbessern möchte, muss beide Seiten der Medaille trainieren: den Motor vergrößern und den Energieverbrauch optimieren.
Zum Schluss: Teile dieses Wissen!
Wenn du aus diesem Artikel etwas mitnehmen konntest, teile ihn gerne mit anderen Athlet:innen in deinem Umfeld. Gerade auf Plattformen wie Instagram geht viel Wissen im Lärm der Tipps und Trends unter. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, in diesem Dschungel mit fundierter Sportwissenschaft und Praxiserfahrung aufzuräumen.
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